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Zwei Uhr am roten Turm von Kurt David
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Preis E-Book:
4.99 €
Veröffentl.:
03.04.2023
ISBN:
978-3-96521-860-4 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 92 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Geschichte, Belletristik/Politik
Kriegsromane: Zweiter Weltkrieg, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik
2. Weltkrieg, Frankreich, Spitzel, Resistance, Verrat, Alliierte
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Und plötzlich tauchte aus der Dunkelheit das Mädchen auf. Steine klirrten. Sie setzte sich neben ihn. „Hans! Es ist soweit!“

Er erschrak. Was war soweit? Er wusste, was sie meinte, aber die Gedanken, die er eben noch gedacht hatte und die sich jetzt erfüllten, überstürzten sich. Alle Auswege schienen verbaut zu sein!

„Was ist, Madeleine?“

„Junge, es ist soweit!“, sagte sie noch einmal und hoffte, dass er es verstand.

Aber er verstand es nicht, sondern sagte: „Und was wird aus mir?“ Er stammelte diese Worte.

„Du hast uns geholfen, jetzt helfen wir dir, Hans!“ Sie band das Kopftuch ah und walkte es nervös in den Händen.

„Was denn, was denn?“

„Morgen früh wird es keinen Stützpunkt mehr geben!“, sagte sie leise.

„Seid ihr verrückt, entschuldige, aber – ich –!“

„Ich dachte, du freust dich, Hans, dass es endlich soweit ist!“, sagte sie etwas enttäuscht.

„Keinen Stützpunkt mehr geben“, wiederholte er lauter. „So ein Unsinn! Es wird einige Stunden keinen geben, wenn euch das schon gelingt, inzwischen sind aber Reserven hier, und schon gibt es wieder einen Stützpunkt, und schließlich wird es euch nicht mehr geben, weil man das gesamte Dorf vernichten wird, Madeleine, euch alle, dich und die anderen!“

„Warum sagst du immer euch und wir! Ich dachte, du gehörst zu uns!“

„Aber ich gehöre doch auch zum Stützpunkt, Madeleine!“

„Gehörte! Deshalb komme ich doch, Hans. Ich will dich holen – zu uns.“

„Wie?“

„Wir bringen dich in Sicherheit!“

„Du bist also wegen meiner Sicherheit noch hier herausgelaufen?“, fragte er erstaunt.

„Findest du das so sonderbar?“

Ja, irgendwie schon, gewiss, er wusste, dass sie sich gut verstanden; aber sie kam, um ihn zu retten? „Ich kann doch nicht mitgehen, Madeleine, bis elf habe ich Ausgang, in spätestens zwei Stunden fahnden sie nach mir. Eure Sache muss ja schiefgehen mit den paar Gewehren und Handgranaten. Ich sitz’ in einem Versteck – hier geht alles seinen alten Gang weiter – und sie suchen mich, bis –. Solche Einzelaktionen bringen nichts ein, Madeleine“, sagte er tonlos.

„Wir sind nicht allein, Hans. Wir sind viele, überall gibt’s welche von uns, wenn alle so denken würden wie du, dauerte der scheußliche Krieg noch zehn Jahre!“

„Ihr wollt mich verstecken?“

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