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Ein ganz besonderes Kind, Gedichte für eine bessere Welt sowie Lobpreisungen für Lenin und Stalin - Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis

(Pinnow 01.08. 2025) – Sie hat es wieder gewagt. Nachdem sich Verlagschefin Gisela Pekrul vor einiger Zeit von ihrer Buchsparte getrennt hatte und sich seitdem auf die Produktion von E-Books konzentriert, hat sie mehr Zeit fürs eigene Schreiben. Jetzt legt sie ein neues E-Book vor, indem sie sich einen Klassiker vorgenommen und für eine neue Generation aufgefrischt hat. Und den Helden dieses Buches kennt wahrscheinlich auch heute noch jedermann und jedes Kind. Die Rede ist von einem besonderen Jungen, der zeitlebens und sogar bis kurz nach seinem eigenen Tode zu allerlei Streichen aufgelegt war und schon zu Beginn seines Lebens für viel Verwirrung sorgte – wie schon sein allererster Streich unter dem Titel „Wie Till Eulenspiegel dreimal an einem Tag getauft wurde“ beweist. Und damit geht es los:

In einem kleinen Dorf namens Knetlingen, tief im Sachsenland, wurde einst ein ganz besonderes Kind geboren– sein Name war Till. Seine Eltern, Claus Eulenspiegel und Anna Wiveken, waren stolz auf ihren Jungen und wollten, dass er bald getauft würde, so wie es sich gehörte.

Also machten sie sich auf den Weg ins Nachbardorf Ampleben, wo die Kirche stand. Dort wurde Till feierlich mit kaltem Wasser übergossen, bekam den Namen „Till Eulenspiegel“ und der angesehene Herr Till von Utzen wurde sein Taufpate.

Nach der Taufe war es üblich, das Kind mit in die Schenke zu nehmen – denn man feierte diesen besonderen Tag gern mit einem großen Schluck Bier. Die Frauen tranken fröhlich, lachten laut und bald hatte die Taufpatin, die das Kind trug, ein bisschen zu viel getrunken.

Auf dem Rückweg nach Knetlingen musste sie über einen schmalen Holzsteg, der über einen kleinen Fluss führte. Doch kaum hatte sie die Mitte erreicht, schwankte sie – und plumps! sie fiel samt dem kleinen Till in die matschige Wasserlache darunter!

Die anderen Frauen schrien erschrocken auf, halfen ihr aus dem Wasser und zogen das triefnasse Kind aus den nassen Tüchern. Till hatte zwar tüchtig Wasser geschluckt, aber lebte und weinte laut vor Schreck.

„So geht das nicht!“, rief eine der Frauen. „Der arme Junge muss doch ordentlich sauber sein!“

Also brachten sie ihn nach Hause, kochten Wasser in einem großen Kessel und badeten ihn gründlich. Warmes Wasser, Seife und viel Geschrubbe – so wurde Till zum dritten Mal an diesem Tag „getauft“.

Und so geschah es, dass Till Eulenspiegel an nur einem Tag gleich dreimal getauft wurde: Einmal in der Kirche, einmal im Fluss – und einmal im Kessel mit warmem Wasser!

„Das kann ja heiter werden mit dem Jungen!“, sagten die Nachbarn später lachend. Und sie sollten Recht behalten.

Denn Till wurde nicht nur durch Wasser, sondern auch durch Schalk und Schelmerei getauft – und wurde mit der Zeit der berühmteste Spaßmacher, den es je gegeben hat.

Diesem allersten Streich folgen in dem neuen Buch „Eulenspiegels große Reise – 96 Streiche in Wort und Bild. Originaltexte & Nacherzählung, 194 Bilder“ weitere 95 närrische Begebenheiten, die zeigen, dass Till Eulenspiegel frech war und schlau und manchmal sogar ein bisschen gemein.

Aber immer hatte er eine gute Idee im Kopf und ein schelmisches Grinsen im Gesicht. Ob er einem Papst einen Streich spielt, einem Schmied die Werkstatt durcheinanderbringt oder mit einem Apfel voller Fliegen einen frechen Holländer austrickst - bei Till Eulenspiegel ist kein Tag langweilig.

In diesem farbig illustrierten Kinderbuch für eine neue Generation finden sich fast 100 Streiche und Abenteuer des berühmtesten Narren Deutschlands - witzig, frech und liebevoll für Kinder ab 9 Jahren nacherzählt und illustriert.

Dazu gibt es die Originaltexte und passende Bilder im Stil alter Holzschnitte - für kleine und große Leser, die mit Till lachen und staunen wollen.

Die Neuerscheinung „Eulenspiegels große Reise“ ist das vierte der insgesamt fünf aktuellen digitalen Sonderangebote dieses Newsletters, die sieben Tage lang zum Sonderpreis im E-Book-Shop www.edition-digital.de (Freitag, 01.08. 2025 bis Freitag, 08.08. 2025) zu haben sind.

Es folgen zwei Bücher mit Gedichten von Erich Weinert:

Die Gedichte aus den Jahren 1920 bis 1933 unter dem Titel „Zwischen Barrikade und Bühne“ erschienen 1950 in der Bibliothek fortschrittlicher deutscher Schriftsteller“ und sind Widerstand in Reimform. Zwischen Revolution und Repression, zwischen Hoffnung und Unterdrückung - Erich Weinerts Gedichte aus den Jahren 1920 bis 1933 geben einer bewegten Zeit eine Stimme. Mit scharfem Witz, satirischem Biss und kämpferischer Entschlossenheit stellt sich der Dichter den sozialen Verwerfungen der Weimarer Republik entgegen. Seine Verse sind mehr als politische Stellungnahmen - sie sind ein leidenschaftliches Plädoyer für Gerechtigkeit, Solidarität und Menschlichkeit. Dieses E-Book versammelt eine Auswahl von Gedichten, die heute aktueller wirken denn je: als literarische Zeugnisse eines Dichters im Kampf für eine bessere Welt.

Textgrundlage für „Kapitel II der Weltgeschichte. Gedichte über das Land des Sozialismus“ war die 3. Auflage dieses Buches, die 1954 im Dietz Verlag Berlin erschienen war. Erich Weinert, einer der bedeutendsten Agitprop-Dichter des 20. Jahrhunderts, lässt in diesen Gedichten eine Welt auferstehen, die von Klassenkampf, antifaschistischer Leidenschaft und unerschütterlichem Glauben an den Sozialismus geprägt ist. Seine Verse sind kämpferisch, eindringlich, oft pathetisch und tief verwurzelt im historischen Moment - der Zwischenkriegszeit, dem Kampf gegen den Hitlerfaschismus und dem sowjetischen Aufbau.

Dieses E-Book versammelt eine Auswahl seiner politischen Lyrik - darunter Hymnen auf das „Arbeitervaterland“, Gedichte zum Spanischen Bürgerkrieg und Lobpreisungen Lenins und Stalins. Aus heutiger Sicht mögen manche Verse überhöht, ja fremd anmuten - insbesondere die emphatische Verehrung Stalins. Doch als literarisches und ideologisches Dokument einer Epoche fordern sie zur Auseinandersetzung heraus.

„Kapitel II der Weltgeschichte. Gedichte über das Land des Sozialismus“ ist ein faszinierendes Zeitzeugnis - eindrucksvoll, verstörend, bewegend. Und aktueller denn je, wo Freiheit, Gerechtigkeit und politische Lyrik wieder um ihre Stimme ringen.

Mit ihrem erstmals 2007 veröffentlichten Historischen Roman „Agnodike und das Museion von Alexandria“ hatte sich Dagmar Bulmann, Jahrgang 1955, einen Kindheitstraum erfüllt. Die Handlung spielt im 3. Jahrhundert vor unserer Zeit im antiken Griechenland: Agnodike ist klug, wissbegierig und will nur eines - Ärztin werden. Doch Frauen ist der Zugang zur medizinischen Ausbildung streng verboten. Als sie mit dem berühmten Gelehrten Eratosthenes nach Alexandria reist, hofft sie auf einen Neuanfang. Dort, am sagenumwobenen Museion, begegnet sie faszinierenden Persönlichkeiten, intriganten Höflingen und der Macht einer Stadt im Wandel. In einer Welt, in der Frauen nur als Ehefrauen und Mütter gelten, kämpft Agnodike gegen Vorurteile, gesellschaftliche Zwänge und für das Recht auf Wissen. Wird es ihr gelingen, ihren Traum zu verwirklichen?

Und damit sind wir wieder beim aktuellen Beitrag der Rubrik Fridays for Future angelangt. Jede Woche wird an dieser Stelle jeweils ein Buch vorgestellt, das im weitesten Sinne mit den Themen Klima, Umwelt und Frieden zu tun hat – also mit den ganz großen Themen der Erde und dieser Zeit. Heute geht es um das Thema Schweigen – wenn man nicht schweigen darf.

Aus dem Jahre 1943 stammt die Erzählung „Können wir noch schweigen? Gespräch mit einem Wehrmachtspfarrer“ von Friedrich Wolf. Der Wehrmachtspfarrer Johannes Schröder, Mitglied der bekennenden Kirche, tritt in einen Dialog, der die moralischen Zerrissenheiten des Dritten Reiches beleuchtet. In sowjetischer Kriegsgefangenschaft erkennt er die Fehler der Vergangenheit und die Dringlichkeit, endlich für die Wahrheit einzustehen. Schröders Erzählung über das Schweigen und die Kompromisse vieler Pfarrer im nationalsozialistischen Deutschland lassen den Leser mit der Frage zurück: Ist es jemals zu spät, das Schweigen zu brechen? Ein bewegendes Zeugnis eines inneren Kampfes zwischen Glauben, Pflicht und Menschlichkeit.

Erich Weinert, der „Barrikadenpoet“ der deutschen Arbeiterbewegung, verbindet in seinen Versen politische Schärfe mit satirischem Witz und kämpferischer Leidenschaft. Die Gedichte in „Zwischen Barrikade und Bühne“ sind mehr als poetische Momentaufnahmen – sie sind bissige Kommentare zur Zeitgeschichte der Weimarer Republik und Zeugnisse einer unerschrockenen Stimme gegen Krieg, Unterdrückung und Heuchelei. Die folgende Auswahl zeigt Weinerts einzigartigen Ton: zornig, grotesk, aufrüttelnd und zugleich voller Sprachlust.

 

Von allerhand Tieren

1921

Einst hatt’ ein Löwe sein Getier versammelt

Und hatte lange und ergrimmt

Im Gottesgnadenton gestammelt

Und schließlich feierlich bestimmt:

Man müsse sich zum heilgen Kriege rüsten,

Zur Rettung der Nation und Dynastie!

Da scholl bewegt aus Untertanenbrüsten

Ein Hoch dem Kriege und der Monarchie.

 

Da stiegen alle Esel von Kathedern

Und zeigten militärische Allüren.

Die Füchse spitzten ihre Gänsefedern

Und schrieben Leitartikel und Broschüren.

Der Löwe schrieb: „An meine braven Schafe!

Der König ruft! Erwacht aus eurem Schlafe!

Verkennt den Ernst der großen Stunde nicht!“

Da taten auch die Schafe ihre Pflicht.

Sie stürmten wild an ihre Landesgrenzen,

Dem Feind die Hörner in das Herz zu bohren.

Im Lande blieben die Intelligenzen

Als unabkömmliche Kulturfaktoren.

Die Esel stiegen wieder aufs Katheder

Und sprachen von heroischer Verklärung.

Die Schweine handelten mit Fett und Leder

Und garantierten so die Volksernährung.

Die Geier stürzten sich auf die Tribute

Und schufen mit den Wölfen Syndikate.

Die Schafe aber zahlten treu dem Staate

Mit ihrer Wolle und mit ihrem Blute.

 

Man schreit hurra. Es hagelt nur von Siegen.

Rein überschaflich sind der Schafe Kräfte.

Die Wälder füllen sich mit Beutezügen,

Und alle Welt macht glänzende Geschäfte.

Die Wölfe schmücken sich mit hohen Orden,

Die Schweine werden schier zum Platzen mollig.

Doch nur die Schafe scheinen nicht mehr wollig

Und sind erheblich magerer geworden.

Das ganze Hammelvolk kam auf den Hund.

Die Sache hatte einen tiefren Grund:

Das Schweinevolk in höhren Positionen,

Das fraß begeistert doppelte Rationen.

Doch so was war den Schafen selbst zu bunt.

Und eines Nachts ist plötzlich alles stumm,

Die satten Bäuche fahren aus dem Schlafe:

Die Hammelschaft dreht die Gewehre um

Und konstituiert die Republik der Schafe.

 

Da flohn die Heimathelden in die Wälder.

Der Löwe selbst verschwand im Siegerkranz.

Das Schweinevolk versteckte seine Gelder.

Man zitterte vor jedem Lämmerschwanz.

Nun fühlten sich, von Etsch bis Belt,

Die Schafe über alles in der Welt.

Dann gaben sie, als einig Volk von Brüdern,

Für jedes Raubtier volle Amnestie.

Das kroch sogleich heran, sich anzubiedern,

Und predigte von Gleichheitsharmonie.

Es wandelte wie Schafe unter Schafen

Und huldigte Verfassungsparagrafen.

Gefallen waren die sozialen Hürden;

Und Wölfe, Esel, Geier, Schweine

Bekamen wieder Amt und Würden

Und gaben wieder jedem Schaf das Seine.

Der Oberhammel sprach zu seinen Heeren:

„Wir brauchen nichts als unsers Leibes Nahrung.

Die uns regieren, haben die Erfahrung.

Drum lasst euch nur verfassungsmäßig scheren!“

Da wurden gleich die Esel wieder keck,

Die Schweine wurden wieder fett und fetter,

Die Füchse schufen nationale Blätter,

Und selbst der Löwe kroch aus dem Versteck.

Die Wölfe trugen Orden auf den Lenden,

Die Geier schluckten hohe Dividenden.

Und eh man sich versehn, war weit und breit

Auf einmal wieder gute, alte Zeit.

Und auch die Wölfe hatten unterdessen,

Wo sie als Staatsanwälte figuriert,

So manchen armen Hammel aufgefressen,

Der einst für Hammelfreiheit agitiert.

Die Schafe lagen bei den Wiederkäuern

Und kauten Gras und zahlten ihre Steuern.

Und riss zuweilen eine Lammsgeduld,

Dann rief das Oberschaf: „Nur kein Tumult!

Ertragen wir mit Würde Gottes Strafe,

Denn wir sind auch nicht ohne Schuld.“

Das sahen denn die treuen Lämmer ein,

Die nichts verstehn und alles gern verzeihn,

Und kehrten heim zum großen Dauerschlafe.

Es waren eben veritable Schafe!

Der rote Feuerwehrmann

1925

Für eine politische Revue

Hallo, hier geht es drauf und dran!

Wo brennt’s im Land? Wo wackelt die Wand?

Ich bin der rote Feuerwehrmann!

Wir halten stand, den Hydrant in der Hand!

Wo ist Alarm? Immer umgeschnallt!

Wem ist zu warm? Dem geb’ ich kalt!

Wo die vaterländische Flamme blakt,

Wo die Schupo auf die Proleten drescht,

Da wird ‘rangehakt,

Da wird gelöscht!

Wo’s quiemt in der deutschen Kaffeemütze

Vor lauter Kriegsbegeisterungshitze,

Immer ‘ran mit der Spritze!

Wo sich die Stahlhelmkadetten besaufen

Für Kirche und Kapital,

Da nehmen wir sie untern kalten Strahl!

Da lernen sie laufen!

Achtung, wer hier mit dem Feuer spielt,

Der wird abgekühlt!

Die Fratzen mit den Etappenmonokeln,

Die sollen uns nicht die Bude verkokeln!

   Straße frei! Wir rücken an!

   Platz für den roten Feuerwehrmann!

 

Bei Tag und Nacht geht’s feste ‘ran!

Mit Herz und Hand! Da wackelt die Wand!

So lebt der rote Feuerwehrmann,

Mal durchgebrannt und mal abgebrannt!

Wer unsre Fahne in Brand gesteckt,

Dem schlagen wir die Fassade ein!

Wir sind Soldaten ohne Respekt

Und wollen es sein!

Wir pfeifen auf jede Ordnungsstütze!

Und qualmt der Spießer aus jeder Ritze,

Immer ‘ran mit der Spritze!

Wo es mufft nach altem Weihrauchduft,

Da machen wir frische Luft!

Der Ministerbonze mit Ordensschmuck,

Der kriegt eins auf den Zünder!

Ein Strahl mit drei Atmosphären Druck!

Immer ‘runter mit dem Zylinder!

Mit Gott für König und Vaterland?

Jawohl, mit dem Beil in der Hand!

Nur keinen blinden Alarm gezogen!

Sonst werden die Fensterscheiben verboten!

   Straße frei! Wer hat, der kann!

   Platz für den roten Feuerwehrmann!

 

Mal geht es los, mal fängt es an!

Dann kommt der Krach! Da wackelt das Dach!

Hallo, der rote Feuerwehrmann!

Den ersten Schlag! Immer feste nach!

Paläste stürzen, die Straße brennt!

Es qualmt und stinkt im Parlament!

Wie stehn die Kurse? Die Börse brennt!

Letzte Notierung! Die Welt ist kaputt!

Bis zum letzten Prozent

Alles Dreck und Schutt!

Das Zuchthaus brennt, es brennt die Kaserne!

Sprengkapseln ‘ran! Hier krachen Konzerne!

Die Menschenschinder an die Laterne!

Wir schlagen die alte Welt in Stücke!

Und wenn die letzte Zwingburg fällt,

Dann rauf auf die Trümmer, und ‘ran mit der Picke!

Dann bauen wir uns eine neue Welt!

   Straße frei! Wer fängt hier an?

   Platz für den roten Feuerwehrmann!

Es spukt am Brandenburger Tor

1926

 

1914

Tatütata! Was rasselt daher?

Die Wache raus! Die Wache spritzt!

Achtung! Präsentiert das Gewehr!

Tatütata! Vorbeigeflitzt!

Es gespenstert Unter den Linden.

Gerüchte aus allen Winden!

Kasernenalarm! Depeschen aus Wien!

Tatütata! Majestät in Berlin!

   Man spitzt das Ohr.

   Was geht hier vor?

Es spukt am Brandenburger Tor!

 

1918

Straße frei! Was knattert daher?

Matrosen stellen sie an die Wand.

Von oben spritzt das Maschinengewehr.

Der Kaiser, der Kaiser ist durchgebrannt!

Und hinter zerlumpten Muschkoten

Gespenstert das Heer der Toten.

Hurra, die rote Fahne weht!

Schützenfeuer! Zu spät! Zu spät!

   Schon rückt es vor,

   Das Gardekorps!

Es spukt am Brandenburger Tor!

 

1920

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Was rattert heran im Morgenrot?

Generalattacke! Die Nacht verrinnt!

Laden und Sichern! Der Lüttwitz* droht!

Es geht ein heimliches Wehen

Durch alle Siegesalleen.

Die kaiserlichen Banditen ziehn.

Haubitzen donnern über Berlin.

   Zu Befehl, Herr Major!

   Was geht hier vor?

Es spukt am Brandenburger Tor!

 

1925

Die Fahnen raus! Was tutet daher?

Achtung! Der neue Herr Reichspräsident!

Da spaliert das deutsche Altweiberheer

Und die Knüppelgarde der fünfzig Prozent.

Der Marschall schwenkt den Zylinder.

Da blöken Greise und Kinder.

Ganz ferne klingt es wie Trommelschall,

Wie Schwertgeklirr und Wogenprall.

   Man brüllt im Chor.

   Was geht hier vor?

Es spukt am Brandenburger Tor!

 

19-?

Tatütata! Was rasselt daher?

Die Wache raus! Die Wache spritzt!

Achtung! Präsentiert das Gewehr!

Tatütata! Vorbeigeflitzt!

Es gespenstert Unter den Linden.

Die Staatssymbole verschwinden.

Tatütata! Was rasselt daher? –

Wer war denn das? – War das nicht ER?

   Was geht hier vor?

   Es geht was vor!

Es spukt am Brandenburger Tor!

* Lüttwitz – am Kapp-Putsch beteiligter General der republikanischen Reichswehr.

In seinem Gedichtzyklus „Kapitel II der Weltgeschichte“ erhebt Erich Weinert die Stimme für das sozialistische Experiment der Sowjetunion – als Hoffnungsträgerin für die unterdrückten Klassen weltweit. Mit kämpferischer Lyrik, klarer Botschaft und unverkennbar pathetischem Ton stellt er das Ringen der Arbeiter gegen Faschismus, Imperialismus und Verrat ins Zentrum. Die hier ausgewählten Gedichte zeugen von Weinerts unerschütterlicher Überzeugung, dass ein neues Kapitel der Weltgeschichte im Osten geschrieben werde – ein Kapitel des Widerstands, der Solidarität und der Erneuerung.

DAS LIED VOM HEIMLICHEN AUFMARSCH

Berlin 1929

Es geht durch die Welt ein Geflüster.

Arbeiter, hörst du es nicht?

Das ist die Verschwörung der Kriegsminister!

Arbeiter, hörst du es nicht?

Es flüstern die Kohle- und Stahlproduzenten;

Es flüstert die chemische Kriegsproduktion;

Es flüstert von allen Kontinenten:

Mobilmachung gegen die Sowjetunion!

 

   Arbeiter, Bauern, nehmt die Gewehre,

   Nehmt die Gewehre zur Hand!

   Zerschmettert die imperialistischen Heere!

   Setzt alle Herzen in Brand!

   Pflanzt eure roten Fahnen des Sieges

   Auf jede Schanze, auf jede Fabrik!

   Dann blüht aus der Asche des letzten Krieges

   Die Sozialistische Weltrepublik!

 

Arbeiter, horch! Sie ziehen ins Feld

Und schrein: für Nation und Rasse!

Das ist der Krieg der Herrscher der Welt

Gegen die Arbeiterklasse!

Denn der Angriff gegen die Sowjetunion

Ist der Stoß ins Herz der Revolution.

Und der Krieg, der jetzt vor der Türe steht,

Das ist der Krieg gegen dich, Prolet!

 

   Arbeiter, Bauern, nehmt die Gewehre,

   Nehmt die Gewehre zur Hand!

   Zerschmettert die imperialistischen Heere!

   Setzt alle Herzen in Brand!

   Pflanzt eure roten Fahnen des Sieges

   Auf jede Schanze, auf jede Fabrik!

   Dann blüht aus der Asche des letzten Krieges

      DIE

      SOZIALISTISCHE

      WELTREPUBLIK

SPANIEN GRÜßT DIE SOWJETUNION

Barcelona 1937

Ich sah ein Volk, entschlossen und gefasst,

Verzweifelt sich um seine Freiheit schlagen.

Es nahm mit Gleichmut Sieg und Niederlagen

Und trug mit Stolz sein Glück und seine Last.

Wie könnt es mit dem Feind, so heiß verhasst,

Auf heuchlerische Eintracht sich vertragen?

 

Da hoben die vergreisten Europäer

Beschwörend ihre Hände in die Luft

Und riefen: Ihr vergrößert nur die Kluft!

So kommen wir einander doch nie näher!

Der Krieg in Spanien bringt uns in die Gruft. –

Doch hörte niemand auf die Pharisäer.

 

Wir wissen: Tausendmal sind wir verraten,

Und tausendmal hat es das Volk gebüßt,

Wo ihm mit billigen Zukunftspostulaten

Der Freiheit schändlicher Verrat versüßt.

Wir wissen, dass die wahre Freiheit grüßt

Nur aus dem Opfergeist der Volkssoldaten.

 

Fragt die Soldaten, was sie kämpfen macht

Und widerstehn dem Leiden und dem Grauen!

Sie werden sagen: Nach der großen Schlacht

Heißt es, die neue Welt sich zu erbauen.

Und wenn wir heut nur nach dem Osten schauen,

So kommt von dort uns Licht in unsre Nacht.

 

Sie werden sagen: Ja, die Welt ist alt;

Und fast unmöglich schien es, sie zu ändern.

Doch heute gilt nicht mehr, was einmal galt.

Schon wird uns neue Welt zu Vaterländern.

Sie ist schon da, und sie gewinnt Gestalt

Und steht vor uns in fröhlichen Gewändern.

 

Die alte Welt reicht uns zu Ruhm und Lohn

Den Ehrenkranz. Es sind geschmückte Ketten.

Verlassen wären wir, Sowjetunion,

Wo tausend Niederträchte uns umdrohn,

Wenn wir nicht dich in unsren Herzen hätten!

Wir grüßen mit erhobnen Bajonetten!

DIE SIEGERIN

Januar 1942

Nun strahlst du in der weißen Wintersonne

Und hüllst dich fest in deinen Pelz von Schnee.

Vom Westen strömt Kolonne um Kolonne,

Der Eisentross der feindlichen Armee.

 

Es donnern Riesentanks, Haubitzen rollen,

„Nach Moskau!“ steht darauf. Und Moskau lacht.

Nun sind sie endlich da, wohin sie wollen,

Doch anders als der Feind es sich gedacht.

 

Die Bürger lauschen vor den Radiotrichtern

Der letzten Meldung vom Informbüro.

Sie lächeln aus verfrorenen Gesichtern.

Moskau ist wieder frei. Die Stadt ist froh.

 

Es geht auf vierzig Grad. Die Kälte kracht.

Doch jeder möchte es noch kälter haben.

Denn Moskaus Winter zieht mit in die Schlacht

Und bläst den Tod in jeden Schützengraben.

 

Mit euren Fäusten, Moskaus tapfre Bürger,

Habt ihr dem Räubervolk den Weg verstellt.

Hier schlug die Stunde der verfluchten Würger!

Und hier beginnt der neue Tag der Welt!

Der historische Roman „Agnodike und das Museion von Alexandria“ von Dagmar Bulmann entführt uns in das pulsierende Herz der antiken Wissenswelt. Mit feinem Gespür für historische Details erzählt Dagmar Bulmann vom Alltag zwischen Palast, Bibliothek und dem privaten Rückzugsort der Protagonistin. Die Leseprobe gewährt Einblicke in Agnodikes neues Leben an der Seite des Gelehrten Eratosthenes – geprägt von neuen Freiheiten, alten Zwängen und leisen Machtspielen. Zwischen prachtvoller Villa, politischer Intrige und einer unerwarteten Freundschaft entfaltet sich das Porträt einer Frau, die ihren Platz in einer von Männern dominierten Welt sucht – und dabei nicht nur für sich selbst Verantwortung übernimmt.

Die nächsten Wochen vergingen rasant. Eratosthenes war einverstanden wochentags im Museion zu wohnen und ging mit einem nicht zu bremsenden Elan an die Arbeit. Er war sogar froh, wenn Agnodike beteuerte, dass sie sich schon beschäftigen würde und er sich deshalb keine Sorgen zu machen brauche. Gemeinsam mit der von Arsinoe überlassenen Sklavin Jema richtete Agnodike das neue Haus gemütlich her. Nie zuvor hatte sie allein in einem so prächtigen Haus gelebt. Arsinoe war sehr großzügig gewesen und weil auch der König ein Interesse daran hatte, das es seinem Hüter der Bibliothek gut geht, hatte er für die Möbel gesorgt. Sie waren aus edlem Holz gefertigt und mit allerlei Schnitzereien verziert. Aufgeregt lief Agnodike durch die Villa, die zehn verschiedene Räume besaß und in einem großen Garten mit alten Schatten spendenden Bäumen lag. Voller Begeisterung stieg sie in den Badeteich, der von einem Nebenarm des Nil gespeist wurde. Die Dienerin wartete geduldig mit einem Leinentuch, um ihre neue Herrin darin einzuhüllen und abzutrocknen. Jema war eine sanftmütige Person, etwas kräftiger als Agnodike, mit vollen rosigen Wangen. Sie war ein schwarzhäutiges Mädchen aus Nubien und ihre Augen waren klug und furchtlos, obwohl sie ruhig, ja schon fast zurückhaltend ihre Aufgaben erledigte. Bereits im Palast hatte sie Agnodike bedient und Arsinoe hatte Agnodike davor gewarnt, allzu freundschaftlich mit ihrer Sklavin umzugehen. Obwohl sie selbst ihre Bedienstete stets anständig behandelte, war sie der Meinung, dass es die Unterschiede zwischen Herrin und Dienerin schon immer gegeben habe und sie schließlich berechtigt waren. Doch Agnodike empfand es als große Ungerechtigkeit, wenn ein Mensch eines anderen Menschen Eigentum ist. Sie sträubte sich schon immer dagegen, doch hier musste sie sich vorerst den Gegebenheiten anpassen. Leider verfügte sie über kein eigenes Einkommen, sonst hätte sie das Mädchen, welches höchstens sechzehn Jahre alt war, für ihre Dienste entlohnt.

Doch Jema war noch sehr klein, als sie mit ihrer Mutter aus Nubien entführt wurde. An ihre Heimat konnte sie sich kaum noch erinnern und auch nicht daran, wie es war, in Freiheit zu leben. Sie hatte nie etwas anderes kennengelernt, deshalb empfand sie es als großes Glück, dass sie im Palast bei ihrer Mutter aufwachsen durfte und das sie deren Stelle einnehmen konnte, als diese starb. Dafür war sie Arsinoe dankbar. Diese Frau war immer voller Verständnis für sie gewesen, manchmal hatte sie sogar einen Hauch von Zuneigung empfunden. Nachdem sie ihre Kindheit und Jugend im Palast verbrachte hatte, fiel es ihr schwer, ihn zu verlassen, um in der Abgeschiedenheit einer kleinen Villa zu leben. Das Leben im Palast war ihr vertraut und sie kannte die Spielregeln. Außerdem war da noch Senefru, der Diener des zweitältesten Prinzen Magas, den sie sehr liebte und von dem sie sich nun trennen musste. Es würde von ihrer neuen Herrin abhängen, wie oft sie sich sehen konnten. In ihrer Macht lag es auch, es ihr ganz zu verbieten. Es stand ihr nicht zu, irgendetwas zu fordern, ihr blieben nur ihre Träume und ihre heimlichen Wünsche. Aber wen interessierten schon die Wünsche einer Sklavin. Sie konnte schon froh sein, wenn man sie anständig behandelte. Arsinoe hatte ihr jedoch versprochen, dass sie es bei ihrer neuen Herrin gut haben würde und dass diese eine Vertraute brauchte.

Sie glaubte den Worten der alten Königin und sie würde ihrer neuen Herrin treu dienen und deren Geheimnis bewahren. Berenike hegte wohl irgendein Misstrauen, denn ihre Erste Dienerin fing bereits an, Jema auszuhorchen. Obwohl sie sich im Palast nie recht verstanden hatten, denn die Erste Dienerin der Königin behandelte sie stets von oben herab. Es machte sie stutzig, als sie auf einmal umgänglich, ja fast freundlich wurde. Seit Jema bei Eratosthenes im Haus diente, suchte sie Kontakt zu Jema, hatte ihr sogar eine Silbermünze geboten, wenn sie ihr irgendwann etwas Interessantes berichten würde.

In „Können wir noch schweigen? Gespräch mit einem Wehrmachtspfarrer“ entwirft Friedrich Wolf ein fiktives, aber authentisch wirkendes Gespräch mit einem Wehrmachtspfarrer, das tief in die moralischen Abgründe des NS-Regimes blickt. Der Text berührt zentrale Fragen von Gewissen, Glauben und Verantwortung in Zeiten der Diktatur. In der vorliegenden Leseprobe erzählt Pfarrer Schröder von mutigem Widerstand in einem norddeutschen Dorf – und vom wachsenden Druck, der selbst auf kirchliche Amtsträger ausgeübt wurde. Die Szene zeigt, wie das Regime Schritt für Schritt versuchte, die letzte Bastion persönlicher Überzeugung zu brechen – und wie einzelne Stimmen dennoch nicht schwiegen.

„Weshalb, Herr Pfarrer Schröder, hatten Sie nur noch die Wahl, ins KZ zu wandern oder …"

„Gestatten Sie, dass ich Ihnen einige Episoden aus dem heutigen Hitlerdeutschland oder besser gesagt Himmlerdeutschland erzähle. Dann werden Sie mich besser verstehen. Im letzten Jahr hatte in Hochdonn, einem kleinen Dorf in Dithmarschen, der Standartenführer der SS Pagel im Wirtshaus seine Mannschaft versammelt. Er spricht: … und bald wird mit der Kirche Schluss gemacht! Da erhebt sich der Bauer Hinrich Tews aus Windbergen, der gerade anwesend ist: Standartenführer, das war eine deutliche Rede, darauf sollst du eine klare Antwort haben. Wenn du an unseren Glauben willst, dann schmeißen wir dir das Braunhemd vor die Füße! Tews war damals noch Bürgermeister und Amtsträger der Partei. Hinter ihm erhebt sich der Schmied Stange: Ich will mal bloß dasselbe sagen wie Hinrich. Und so geht das weiter, bis der Standartenführer nervös erklärt, das sei, bloß seine Privatmeinung und nicht parteioffiziös. Jetzt verstehen Sie vielleicht, Herr Doktor, weshalb Himmler heute Innenminister wurde und Frick ablöste.“

„Standen Sie denn nicht unter dem Schutz gerade Ihrer Bauern, Herr Pfarrer?“

Kommen wir zum guten Schluss unseres heutigen Newsletters noch einmal auf den Anfang zurück – und damit auf Till Eulenspiegel. Wahrscheinlich kennt fast jeder diesen vielleicht berühmtesten Narren aller Zeiten. Aber was weiß man und frau Genaueres über Eulenspiegel?

Bei seinen Recherchen ist das neugierige Newsletter-Team auch auf die spannende Internetseite https://till-eulenspiegel.de/ gestoßen, die sich vor allem an Kinder richtet, aber auch für Eltern und Großeltern geeignet ist. Dort gibt es unter anderem Antworten auf solche Fragen wie „Wer war Till Eulenspiegel“, „Till Eulenspiegel – was ist wahr am größten Schelm aller Zeiten?“ und „Wie wurde Till Eulenspiegel getauft?“ Aber das wissen wir ja schon vom Anfang des heutigen Newsletters.

Eine vielleicht nicht so bekannte Eulenspiegel-Geschichte ist die folgende:

Eulenspiegel und der kluge Esel

Nach seinen frechen Streichen in Prag zog Till Eulenspiegel weiter nach Erfurt, einer Stadt mit einer großen Universität – voller Professoren, Studenten und schlauer Bücher.

Doch in Erfurt hatte man schon von seinem Ruf gehört.

„Dieser Eulenspiegel trickst selbst die klügsten Köpfe aus!“, flüsterten sich die Gelehrten zu. Also beschlossen sie, ihn mit einem besonderen Test hereinzulegen: „Wenn er so ein großer Lehrer ist“, sagten sie, „dann soll er doch mal einen Esel lesen lehren!“

Eulenspiegel hörte sich das an, kratzte sich am Kopf und sagte grinsend: „Na gut. Ich brauche nur zwanzig Jahre – dann kann der Esel lesen.“

Die Professoren waren verblüfft, aber sie unterschrieben den Vertrag.

Eulenspiegel bekam viel Geld im Voraus und einen jungen Esel dazu.

Er brachte den Esel in eine gemütliche Stallkammer, legte ein altes Buch – einen Psalter – in die Futterkrippe und versteckte zwischen den Seiten Haferkörner.

Der Esel schnupperte, schob mit der Schnauze die Seiten um und fraß genüsslich den Hafer. Wenn er kein Körnchen mehr fand, schrie er: „I-A! I-A!“

Ein paar Tage später holte Eulenspiegel den Rektor: „Wollt Ihr sehen, was mein Schüler schon gelernt hat?“

Der Rektor kam mit ein paar Professoren mit.

Eulenspiegel hatte den Esel den ganzen Tag hungern lassen. Dann legte er ihm wieder das Buch vor, diesmal ohne Hafer.

Der Esel blätterte mit der Schnauze wild im Buch – und als er nichts zu fressen fand, schrie er laut: „I-A! I-A!“

Eulenspiegel verneigte sich tief: „Seht Ihr? Die Vokale I und A kann er schon ganz wunderbar! In zwanzig Jahren wird das ein gelehrter Herr!“

Die Professoren waren sprachlos – aber was sollten sie sagen? Der Vertrag lief – und sie hatten das Geld schon gezahlt.

Doch bald darauf starb der Rektor.

Und Eulenspiegel? Der nahm das restliche Geld, verließ die Stadt und lachte: „Einen Esel zum Gelehrten machen? Nein danke – in Erfurt gibt’s schon genug!“

Und damit empfehlen wir allen Abonnentinnen und Abonnenten dieses Newsletters einmal mehr als einen vergnüglichen Blick auf den Eulenspiegel-Wiki zu werfen und vielleicht auch noch einen auf den Wikipedia-Eintrag zu Till Eulenspiegel, der vieles Wissenswerte über ihn seine Herkunft und seine literarische Gestaltung präsentiert.

Zu Eulenspiegels Herkunft heißt es bei Wikipedia zum Beispiel:

Nach einer Überlieferung wurde Till Eulenspiegel im Jahr 1290 oder 1300 in Kneitlingen am Elm geboren und in dem Nachbardorf Ampleben in der Schlosskapelle seines Taufpaten Till von Uetze getauft. Die Taufe soll von dem Abt Arnold Pfaffenmeyer (oder Arnold Papenmeyer) des Aegidienklosters vollzogen worden sein. Laut Götzinger hieß es im Volksbuch zu seiner Herkunft: „Bei dem wald Melme genannt, in dem land zuo Sachsen, in dem Dorf Knetlingen, da ward Ulnspiegel geborn, und sein Vater hieß Claus Ulnspiegel und sein Mutter Ann Witcken.“

Und wo liegt nun dieses Kneitlingen am Elm? Auch dazu weiß Wikipedia Bescheid:

Kneitlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Wolfenbüttel (Niedersachsen). Sie besteht aus den Ortsteilen Ampleben, Bansleben, Eilum und Kneitlingen, die zwischen Elm und Asse liegen. Kneitlingen ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Elm-Asse und bekannt als Geburtsort des mittelalterlichen Schelms Till Eulenspiegel.

Merkwürdig ist nur, dass dieses Kneitlingen kein eigenes Wappen führt. Dabei gäbe es vielleicht eine gute Idee dafür, was es zeigen könnte …

Bleiben Sie ansonsten weiter vor allem schön gesund und munter und der Welt der Bücher gewogen. Die neuen E-Books gelangen wieder auf ungewöhnliche Weise zu ihren Empfängern. Sie werden diesmal per Boot verschickt.

Im nächsten Newsletter können Leserinnen und Leser die Bekanntschaft mit zwei Büchern von Reinhard Bernhof machen, darunter eines mit dem merkwürdigen Titel „Die Sitzer. Eine authentische Skurrilität“. Was verbirgt sich dahinter?

In einem halbverfallenen Leipziger Rondell der 1980er- und frühen 1990er-Jahre entfaltet sich ein absurdes Kammerspiel zwischen Überwachung, Anpassung und widerständiger Kreativität. Der Schriftsteller Bernstein zieht in eine Wohnung gegenüber des skurrilen Mathematiklehrers Nißky - einem linientreuen MfS-Zuträger mit Schreibmaschine und Kater. Was folgt, ist ein grotesk-komischer, tiefgründiger Schlagabtausch über Staatsmacht, Freiheit, Katzen und Kinderbücher. Eine Skurrilität voller Dialogwitz und zeitgeschichtlicher Schärfe - poetisch, böse und beängstigend aktuell.

EDITION digital: Newsletter 01.08.2025 - Ein ganz besonderes Kind, Gedichte für eine bessere Welt sowie