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Die Götter und die Macht, Beinsammler und Bauchsammler sowie neugierige und gelehrige Affen - Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis

(Pinnow 31.01.01. 2025) – Es gibt Dinge, die sind nun mal so, wie sie sind. Diese Auffassung scheint auf den ersten Blick richtig. Aber stimmt sie auch? Um genau solche Fragen geht es im fünften und letzten der insgesamt fünf aktuellen digitalen Sonderangebote, die sieben Tage lang zum Sonderpreis im E-Book-Shop www.edition-digital.de (Freitag, 31.01. 2025 bis Freitag, 07.02. 2025) zu haben sind. Der Essay „Ist die Gesellschaft wie sie ist, weil der Mensch so ist?“ stammt von Sören Pekrul, dem ältesten von vier Söhnen von Verlegerin Gisela Pekrul, der sich nicht nur intensiv mit hochmoderner Computertechnik und mit verschiedenen Sportarten beschäftigt, die den ganzen Mann fordern, sondern auch mit dem intensiven Nachdenken über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft.

Gleich die ersten drei Sätze seiner neuen Streitschrift bringen die gesellschaftskritische Position der Publikation auf den Punkt: „Der Egoismus und die Gier des Menschen lassen ihn die Umwelt und andere Menschen ausbeuten. Ist es wirklich die menschliche Natur, die unsere Probleme verursacht? Wir sagen nein.“

Autor Sören Pekrul begründet sein klares Nein mit einer berühmten Schrift der beiden Klassiker des Marxismus: Karl Marx und Friedrich Engels legen in „Die deutsche Ideologie dar:

„Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, d.h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht.

Da die herrschende Klasse versucht, ihre Macht zu erhalten, bedeutet das, dass die herrschenden Gedanken auch die Macht der herrschenden Klasse bewahren. Derzeit liest und hört man immer wieder, dass der Mensch die Natur ausbeute. Der Mensch sei schuld am Klimawandel.

Der Mensch sei egoistisch und gierig. Jeder strebe nach Wohlstand, Glück und Reichtum. Deshalb werde die Natur immer mehr ausgebeutet, deshalb gebe es so viel Ungerechtigkeit auf der Welt.

Je nach Entwicklungsstand der jeweiligen gesellschaftlichen Epoche dominieren unterschiedliche Interpretationen und Begründungen der bestehenden Machtverhältnisse mit dem Ziel, genau diese zu erhalten.“

Gleich im Anschluss an diese analytische Feststellung folgt eine sehr nachdenklich stimmende, historisches Wissen einschließende Passage über das alte Griechenland und über das alte Rom:

„In der Sklaverei der Antike konnten sich die Menschen Naturphänomene wie Sonnenfinsternisse, Unwetter, den Lauf der Sonne, aber auch Krankheiten nicht erklären. Die Menschen schufen sich eine Welt aus Göttern, denen zugeschrieben wurde, die Welt hervorgebracht zu haben.

Jeder Gott hatte seine eigene Zuständigkeit, von der Liebe und Fruchtbarkeit über das Meer, die Erde und den Himmel bis hin zum Tod und dem Leben danach. Ihnen kam die Funktion zu, die Welt zu erklären.

Sie dienten aber nicht nur dem Verstehen, sondern auch der Unterdrückung und dem Machterhalt. Unwetter, Missernten, Krankheiten waren die Strafen der Götter für das Fehlverhalten der Menschen. Die Strafe konnte sogar über den Tod hinausgehen, sodass auch dieser keine Erlösung darstellte. In der Vorstellung der Menschen war es von den Göttern so eingerichtet, dass ein Mensch andere Menschen besitzen, sie für sich arbeiten lassen, sie kaufen und verkaufen, aber auch körperlich bestrafen konnte, bis hin zum qualvollen Tod. Nach herrschender Meinung war es vollkommen logisch, dass ein Sklavenhalter Sklaven besaß und sie für sich arbeiten ließ. Sonst würde niemand arbeiten, es gäbe nur Hunger, Elend und Chaos. Wer sich gegen die Herrschaft auflehnte, musste nicht nur die Strafe der Sklavenhalter fürchten, sondern auch die der Götter.“

Und da wären wir wieder an der Eingangsfeststellung angelangt: Es gibt Dinge, die sind nun mal so, wie sie sind. Diese Auffassung scheint auf den ersten Blick richtig. Aber stimmt sie auch?

Weiter argumentiert Sören Pekrul: Wodurch endete eigentlich die auf Sklaverei, die auf die Teilung der Gesellschaft in versklavte Menschen auf der einen und ihre Besitzer auf der anderen Seite – oder genauer unten und oben - gegründet war?

Kleiner Einschub: Wie unmenschlich diese Gesellschaft organisiert war, zeigt sich in Formulierungen eines römischen Schriftstellers, der allen Ernstes folgende Einteilung der Werkzeuge vornahm: Stumme Werkzeuge waren Arbeitsgeräte, halbstumme das Vieh und sprechende die Sklaven. Und wie die Werkzeuge, oft sogar schlimmer als das Vieh, wurden Sklaven behandelt.

An dieser Stelle schreibt der Autor von „Ist die Gesellschaft wie sie ist, weil der Mensch so ist?“ weiter: Die Sklavenaufstände beendeten nach und nach die Herrschaft der Sklavenhalter. Die neue herrschende Klasse war die des Adels, von Geburt edel und Herr über seine Untertanen, das heißt die leibeigenen Bauern und Handwerker, die im Feudalismus ausgebeutet und unterdrückt wurden. Mit den Sklaven und Sklavenhaltern verschwanden auch die Götter.“ Bald gab es nur noch einen Gott. Und wie liegen die Dinge heute? Wer beendet die Ungerechtigkeit in der Welt? Wer schützt Natur und Umwelt und Menschen vor der Ausbeutung durch Menschen, die die Macht über andere Menschen haben und leider oft genug auch über deren Denken. Sie verwandeln ihre Herrschaft in herrschendes Denken.

Es lohnt sich, diese im besten Sinne Gott-lose Streitschrift zur Hand zu nehmen, mit deren Verfasser zu diskutieren, ihm zuzustimmen oder ihm zu widersprechen und dass alles im Sinne eines der berühmtesten und immer noch oder heute erst recht aktuellen Marx-Worte: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an, sie zu verändern“, heißt es in der 11. seiner Thesen über Feuerbach (Frühjahr 1845).

Und das ist und bleibt unbestritten das Entscheidende: Es kommt darauf an, die Welt zu verändern – zu einer menschen-, tier- und pflanzenfreundlichen Welt, kurzum zu einem Paradies auf Erden

Die nächsten vier Sonderangebote der heutigen Post aus Pinnow stammen wieder alle von ein und demselben Autor – von Friedrich Wolf. Zwei seiner Erzählungen für Kinder ab 6 Jahren wurden seinem erstmals 1951 - wie auch alle weiteren Auflagen im Aufbau-Verlag Berlin - erschienenen Buch „Bummi – Tiergeschichten für große und kleine Kinder“ entnommen. Dieses Buch ist auch fast 75 Jahre nach seiner Premiere noch immer ein Lesegenuss.

In „Wie die Bienen die Mordwespen abschlugen. Eine stachlige Geschichte“ verteidigen sich mehrere Bienenvölker gemeinsam gegen die furchteinflößenden Mordwespen. In einer Welt voller Farben, Gemeinschaft und Naturkraft lernen junge Leserinnen und Leser, dass auch die Kleinsten über sich hinauswachsen können, wenn sie zusammenhalten. Einigkeit macht stark. Außerdem sollte man den Unterschied zwischen Beinsammlern und Bauchsammlern kennen. Sie wissen nicht, wovon die Rede ist? Aber das weiß doch jeder Leser, schreibt der Autor zu Beginn seiner Geschichte: „Natürlich weiß jeder Leser dieser Geschichte, dass es in der großen Familie der Bienen zwei Hauptgattungen gibt – die „Beinsammler“ und die „Bauchsammler“. Ist es doch die wichtigste Arbeit der Biene, daheim ihre in die Tausende gehende Brut mit dem aufgesammelten Blütenstaub, der durch Zutat von Honig vervollständigt wird, und mit einem in ihrem Körper erzeugten Futterbrei zu versorgen.“

In „Die Affenstadt“ nimmt uns Friedrich Wolf mit nach Indien, genauer gesagt nach Sindahabad. Das ist ein kleiner Ort, wo Menschen und Affen gemeinsam leben – und zwar friedlicher als je zuvor! Doch das war nicht immer so. Ein heftiger Streit der Menschen hatte die Affen neugierig gemacht, und ehe es die Menschen richtig begriffen, hatten die klugen Tiere die Stadt erobert und lebten dort wie echte Bewohner. Doch eines Tages kam es zu einer Probe, ob Menschen und Affen tatsächlich geräuscharm, streitlos und friedlich zusammenleben können? Was aber haben der junge Affe Ra und seine Freundin Ri mit all dem zu tun?

Eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und über Selbstfindung sowie über die Kraft der Liebe ist die ebenfalls für Kinder ab 6 Jahren gedachte Erzählung „Der weite Weg“, die aus dem erstmals 1946 veröffentlichten Buch „Märchen für große und kleine Kinder“ von Friedrich Wolf stammt.

Ihr Held heißt Pit Pikus und ist ein junger Specht. Der kehrt nach einer abenteuerlichen Reise zum Meer voller Sehnsucht in seinen Heimatwald zurück. Doch das Wiedersehen mit seiner Familie verläuft anders als erwartet: Seine neuen, weißen Möwenfedern machen ihn zum Außenseiter, und die vertrauten Stimmen seines Volkes werden zu schmerzhaften Vorwürfen. Was kann und soll Pit jetzt tun?

Und damit sind wir wieder beim aktuellen Beitrag der Rubrik Fridays for Future angelangt. Jede Woche wird an dieser Stelle jeweils ein Buch vorgestellt, das im weitesten Sinne mit den Themen Klima, Umwelt und Frieden zu tun hat – also mit den ganz großen Themen der Erde und dieser Zeit. Themen des heutigen Buches sind Menschlichkeit und Unmenschlichkeit, Versuche, Menschen zu brechen, und fast übermenschliche Widerstandskraft dagegen.

1942 schrieb Friedrich Wolf, der selbst in Frankreich unter schlimmsten Bedingungen interniert war, die Erzählung „Im KZ des Pétain-Frankreichs“: November 1939: Inmitten der eisigen Winde der Pyrenäen kämpfen politische Gefangene in einem abgelegenen Konzentrationslager ums Überleben. Trotz des täglichen Terrors der faschistischen Garde mobile und der unerträglichen Lebensbedingungen glimmt ein Funken Hoffnung in den Herzen der Insassen. Unter ihnen sind alte Spanienkämpfer der Internationalen Brigaden, die trotz ihrer Niederlage in Spanien ihren Glauben an eine bessere Welt nicht verloren haben.

Doch wie kann man inmitten dieses Grauens einen besonderen Tag feiern? Ein kleiner polnischer Junge namens Jan hat einen mutigen Plan, der nicht nur seine Loyalität beweisen, sondern auch das Lager in einem Akt der Rebellion erhellen soll.

Friedrich Wolf erzählt eine packende Geschichte von Mut, von Zusammenhalt und von der unerschütterlichen Hoffnung auf Freiheit. Ein bewegendes E-Book, das den Leser tief in die dunklen Tage des Zweiten Weltkriegs entführt und zeigt, dass selbst im tiefsten Dunkel ein Licht der Menschlichkeit brennen kann.

Bienen sind weit mehr als nur fleißige Honigsammlerinnen – sie sind auch Verteidigerinnen ihrer Heimat, Strateginnen in Zeiten der Gefahr und mitunter in erbitterte Auseinandersetzungen um Lebensraum und Nahrung verstrickt. In „Wie die Bienen die Mordwespen abschlugen. Eine stachlige Geschichte“ taucht Friedrich Wolf tief in das Leben dieser erstaunlichen Insekten ein und schildert eine packende Geschichte über Mut, Zusammenhalt und den ewigen Kampf ums Überleben.

Bevor das eigentliche Geschehen beginnt, gibt der Autor einen faszinierenden Einblick in die Welt der Bienen: Ihre verschiedenen Sammeltechniken, die Unterscheidung zwischen Bein- und Bauchsammlern sowie die feinen Unterschiede zwischen Honig- und Wildbienen. Diese Grundlagen sind entscheidend für das, was folgt – denn als sich Sand- und Mauerbienen um das begehrte Sammelgebiet der Lindenallee streiten, ahnen sie noch nicht, dass eine viel größere Bedrohung in der Luft liegt …

Natürlich weiß jeder Leser dieser Geschichte, dass es in der großen Familie der Bienen zwei Hauptgattungen gibt – die „Beinsammler“ und die „Bauchsammler“. Ist es doch die wichtigste Arbeit der Biene, daheim ihre in die Tausende gehende Brut mit dem aufgesammelten Blütenstaub, der durch Zutat von Honig vervollständigt wird, und mit einem in ihrem Körper erzeugten Futterbrei zu versorgen. Den Honig saugt die Biene mit ihrer als Saugrüssel verlängerten Zunge oder Unterlippe aus den tiefen Blütenkelchen.

Nun begnügt sich aber die junge Bienenbrut nicht mit dem flüssigen Nektar des Honigs, sondern sie bedarf noch einer kräftigeren Zukost, eben jenes Blütenstaubes, den die Bienen von den Blumen sammeln, oft über weite Strecken zu ihrem Bau schleppen und dort wieder abstreifen. Hierzu brauchen die Bienen bestimmte Sammelvorrichtungen, die für die beiden Hauptgattungen sehr verschieden sind. Es gibt da – wie bereits erwähnt – die „Beinsammler“ und die „Bauchsammler“. Die Beinsammler haben die langen, oft lockenartigen Haare, an denen der Blütenstaub hängenbleibt, an ihren Hinterbeinen, die Bauchsammler dagegen an der hinteren Bauchfläche. Man wird zugeben, dass dies ein beachtlicher Unterschied ist, zumal, wenn man einmal eine Beinsammlerbiene oder eine Bauchsammlerin gleich nach dem Besuch der gelben Haselnusskätzchen oder Primelblüten beobachtet. Die Beinsammler verlassen dann ihr Blütenparadies mit dicken gelben „Höschen“ an den Schenkeln, die Bauchsammler mit einer Art „Röckchen“ am Hinterleib.

Nicht genug damit! Die Beinsammler gliedern sich noch je nach dem Spezialsitz ihrer Beinbehaarung an der Außenseite der Hinterschiene oder des Oberschenkels wieder in „Schienensammler“ oder „Schenkelsammler“.

Wir würden diese bekannten Tatsachen hier nicht nochmals erwähnen, wenn sie nicht besonders wichtig wären für unsere Geschichte.

Denn offenbar sind die einzelnen Bienengattungen und Arten sich ebenfalls dieser ihrer bedeutenden Merkmale bewusst, was – wie wir nachher sehen werden – weittragende Folgen hat. Hinzu kommt noch, dass in unserer Geschichte als Beinsammler die „Sandbienen" auf den Plan treten, die ihre Nester einfach röhrenartig im lockeren, sandigen Erdreich anlegen, während andrerseits als Vertreter der Bauchsammler die an Felswänden und Mauern bauenden „Mauerbienen“ erscheinen. Beide Gattungen leben als „wilde Bienen“. Sie lieben und verteidigen ihre Freiheit. Sie haben ihre Feinde und sind gezwungen, in Augenblicken plötzlicher Gefahr besondere Entschlüsse zu fassen, die ihren Gewohnheiten zuwiderlaufen.

Schließlich müssen wir ganz kurz noch unsre wohlbekannte „Honigbiene“ vorstellen, die zwar ähnlich den Schenkelsammlern an der Hinterseite ihrer Schenkel dichte Haarbüschel und „Körbchen“ zum Einsammeln des Blütenstaubs besitzt, aber im Gegensatz zu den wilden „Sand- und Mauerbienen“ in großer Staaten bildender Gemeinschaft – im Schwarm – auftritt.

Diese bekannten und gewöhnlichen Dinge gehören zu unserer ungewöhnlichen Geschichte.

Denn als an jenem Frühlingstag drei Sandbienen von der Kolonie Stachelbeersruh von den blühenden Beerensträuchern, den Haselnuss- und Weidenkätzchen den Pollenstaub an den langen Haarbüscheln ihrer Hinterschenkel gesammelt hatten und zu ihren in der lockeren Erde neben der Gartenmauer gelegenen Nestern zurückkehrten, da versperrten zehn große Mauerbienen ihnen den Weg und beschuldigten die Sandbienen, sie seien in den Mauerbienenbereich der Lindenallee und der ferneren Klee- und Lupinenfelder eingebrochen.

„Weshalb sollen wir nicht den Lindenblütenhonig sammeln dürfen?“, fragte Siggi, die kleine Sandbiene. „Es ist auch für euch noch genug da.“

Doch die Mauerbiene Pschit entgegnete: „Wir brauchen all diesen Honig für unsern Speichel und Mörtel; und basta!“

Friedrich Wolfs „Die Affenstadt“ ist eine ebenso humorvolle wie tiefsinnige Parabel über das menschliche Verhalten – und darüber, was passiert, wenn die Natur den Menschen allzu wörtlich nimmt.

In der kleinen indischen Stadt Sindahabad eskaliert ein Streit zwischen zwei religiösen Sekten, der bald in Gewalt ausartet. Dieses Spektakel bleibt nicht unbeobachtet: Eine große Affenherde, die am Rande der Stadt lebt, verfolgt das Treiben mit wachsamen Augen. Neugierig und verspielt, wie Affen nun einmal sind, haben sie schon lange das Verhalten der Menschen nachgeahmt. Doch nun lernen sie ein ganz neues Spiel – den Kampf.

Was als bloße Beobachtung beginnt, endet in einer grotesken Umkehrung der Machtverhältnisse: Die Affen übernehmen die Stadt. Ein Spiegel für menschliches Handeln, komisch und erschreckend zugleich. Lesen Sie selbst …

In dem kleinen indischen Ort Sindahabad war ein Streit ausgebrochen zwischen zwei religiösen Sekten: welche von ihnen die heiligen weißen Kühe am Tage der Wasserweihe als erste an den Fluss zur Reinigung führen dürfe. Der Streit nahm alsbald solche Formen an, dass die Sekte des grünen Turbans die des weißen überfiel, ihre Töpfe zerschlug, ihre Hütten verbrannte und einzelne des weißen Turbans in den Fluss warf. Auch die weißen Turbanträger blieben den grünen nichts schuldig. Sie banden diese an die Schwänze der Ochsen und schleiften sie durch den Kot.

Am Rande der Stadt lebte eine große Affenherde. Sie hatte sich bisher damit begnügt, auf Palmen und Mangobäumen herumzutollen, den Menschen zuzuschauen und neugierig und gelehrig – wie Affen nun einmal sind – die verschiedensten Handlungen den Menschen nachzuahmen. So ahmten einige Äffchen alte Männer nach, indem sie sich einen Bambusstock abbrachen und, auf ihn gestützt, hustend und spuckend einherhinkten; andere wieder glätteten sich wie die jungen indischen Frauen mit Kokosmilch das Haar, hingen sich Palmenblätter um die Lenden und schlenderten Arm in Arm über die Feldwege, wobei sie singende Töne ausstießen. Das alles waren für die Affen, die es ihren erlauchten Vettern gleichtun wollten, bekannte Dinge. Jetzt aber kam ein Neues hinzu – der Kampf der beiden Sekten um die weißen Kühe.

Zwei Tage beobachteten die Affen, zu denen sich infolge des Lärms noch viele Hunderte neugierige Brüder aus den Wäldern gesellt hatten, dieses merkwürdige Spiel der Menschen. Gewiss, ab und zu hatte auch ein Äffchen dem andern schon eine Kokosnuss an den Kopf geworfen, oder ein älterer Mandrill hatte einen Kollegen, der ihm eine Banane wegnahm, zornig in den Popo gebissen oder am Ringelschwanz durch die Luft gewirbelt. Doch dass sie ihre eigenen Wohnbezirke zerstörten, ihre Bäume umrissen oder verbrannten, auf diesen Gedanken waren sie nie gekommen. Aber da die klugen und erlauchten Menschen es taten, musste wohl ein tieferes Geheimnis dahinterstecken, ein großer Spaß. Denn so etwas konnte man doch nur zu seinem Vergnügen tun.

Also begannen die Affen um Sindahabad zu Hunderten von allen Seiten in die Stadt einzudringen, um sich am Spiel der Menschen zu beteiligen. Und da sie nicht weniger stark, aber viel gewandter und spielfreudiger als die Menschen waren, gelang es ihnen, noch mehr Hütten einzureißen und mit Bambusknüppeln in gleicher Weise die grünen wie die weißen Turbane aus der Stadt zu vertreiben. Hei, wie flogen da die letzten noch unzerbrochenen Tonkrüge an die Köpfe der Menschen! Wie tanzten die Bambusstöcke auf den Rücken der grünen und weißen Turbanträger! Zu Dutzenden banden die Affen – zu denen Tausende neuer Kameraden aus den Wäldern gestoßen waren – die miteinander kämpfenden Inder an die Ochsenschwänze und jagten sie durch Kot und Schlamm.

Jetzt wollten die Menschen sich gegen die Affen verbünden; aber es war zu spät. Die Affen hatten von der Stadt Sindahabad Besitz ergriffen.

Und wieder war Sommer. Der Wald stand in vollem Grün. Die Vögel sangen von allen Zweigen. Das Harz der Tannen duftete. Und Pit Pikus, der junge Specht, war von seiner abenteuerlichen Reise vom Meer und den Möwen zu seinem Volk heimgekehrt. Er war nun wieder in seinem alten Wald, bei seinen Eltern, seinen Brüdern, seinen Kameraden.

Und obschon der Vater Jan Pikus mit seinen krallenbewehrten Füßen unermüdlich wie immer den Stamm der alten Kiefer entlanglief und die kleinen Käfer aus der Rinde herausklopfte, obschon die Mutter wie stets allmorgendlich das Nest reinigte und die Brüder im übermütigen Spiel wie früher von Zweig zu Zweig sprangen, so schien dem jungen Pit Pikus doch alles völlig verändert und fremd. Er hatte sich mit der Möwe Leila im Sturmwind über dem grünen Meer gewiegt, über den weißen Wellenkämmen, unter den jagenden, blaugrauen Wolken, er hatte tags sich im heißen, silbernen Sand gebadet und nachts vom flüsternden Schilf in den Schlaf singen lassen. Leila und das Möwenvolk waren seine Freunde gewesen. Und Tschitschischka, die alte Zauberin, hatte ihm an Stelle der drei schwarzen Schwungfedern am Rande seiner Flügel mit Hilfe eines Gemisches aus Seeadlerblut, Tintenfischschleim und Algensaft drei mächtige, weiße Möwenschwungfedern eingesetzt; deshalb konnte Pit Pikus wie eine Möwe senkrecht in die Lüfte steigen und im Sturzflug zur Erde niedersausen.

Als nun der Vater Jan die weißen Schwungfedern seines Sohnes sah, da fragte er streng: „Was für ein Geschöpf bist du geworden, Pit? Ein richtiger gestreifter Teufel! Wo hast du deine schönen, schwarzen Federn gelassen, so wie deine Mutter dich in Ehren einst ausbrütete?“

Pit Pikus schwieg. Er konnte doch nicht die ganze Geschichte von seiner Liebe zur Möwe Leila und von der Zauberin Tschitschischka erzählen; wer hätte das verstanden? Seine Brüder aber verspotteten ihn: „Man hat ihm seine schönen schwarzen Spechtfedern ausgerissen und dafür alte Hühnerfedern eingesteckt!“

Das war zu viel für Pit Pikus.

„Hühnerfedern?“, rief er zornig. „Ihr sollt sehen, wie man mit Hühnerfedern fliegen kann!“ Er sprang auf den obersten Ast der Kiefer, spreizte seine Flügel und stieg senkrecht zum hohen Himmel empor, so hoch, dass der grüne Wald unter ihm dalag wie eine kleine grüne Walnuss. Dann wiegte er sich in mächtigen Kreisen in der blauen Luft, schoss plötzlich wie ein Pfeil nach unten und fing den sausenden Sturzflug hart über der Kiefernkrone auf. Er glaubte, dies der Ehre von Leila, deren Schwungfedern er trug, schuldig zu sein.

„Hühnerfedern?“, scherzte er triumphierend. „Direkt Konfekt, was?“

Der alte Jan Pikus und die anderen Spechte hatten mit Bewunderung, Neid und Furcht dem wunderbaren Flug des jungen Pit Pikus zugeschaut. Jetzt aber, als er wieder unter ihnen saß, erklärte der Vater Jan finster: „Das ist Zauberei! Das ist Überheblichkeit! Du willst mehr sein als dein Vater!“ Die Mutter Paula aber jammerte: „Er ist wie ein Adler! Er wird uns eines Tages wieder davonfliegen oder seine Nase an der Sonne verbrennen!“ Die andern Spechte schrien wild durcheinander: „Er hat in der Fremde sich mit einer Hexe abgegeben! Er will mehr sein als wir! Er will uns verhöhnen und beleidigen!“ Und Pits Vetter, der Lahmflügel Effett, sagte, man müsse ihn festhalten und ihm die Sehnen der Flügel durchbeißen; dann werde ihm das Hochfliegen und die Überheblichkeit vergehen!

So geschah es.

Heimkehr ist nicht immer ein Neubeginn – manchmal ist sie eine Prüfung. In „Der weite Weg“ erzählt Friedrich Wolf die bewegende Geschichte von Pit Pikus, einem jungen Specht, der nach einer abenteuerlichen Reise zurückkehrt und feststellen muss, dass er nicht mehr derselbe ist.

Am Meer hat er eine neue Welt entdeckt, Freundschaft mit der Möwe Leila geschlossen und Fähigkeiten erlangt, die kein Specht vor ihm besaß. Doch anstatt Anerkennung erntet er Misstrauen und Ablehnung. Seine weißen Schwungfedern, ein Zeichen seines Wandels, machen ihn zum Außenseiter in seinem eigenen Volk.

Die Geschichte von Pit Pikus ist eine Erzählung über Veränderung, Selbstfindung und die Angst vor dem Unbekannten. Doch wie weit darf ein Individuum sich verändern, ohne seine Wurzeln zu verlieren? Und wie viel Anderssein kann eine Gemeinschaft ertragen?

Tauchen Sie ein in diese fesselnde Fabel – eine Parabel über Freiheit und Anpassung, über Mut und die dunklen Seiten der Gemeinschaft.

Und wieder war Sommer. Der Wald stand in vollem Grün. Die Vögel sangen von allen Zweigen. Das Harz der Tannen duftete. Und Pit Pikus, der junge Specht, war von seiner abenteuerlichen Reise vom Meer und den Möwen zu seinem Volk heimgekehrt. Er war nun wieder in seinem alten Wald, bei seinen Eltern, seinen Brüdern, seinen Kameraden.

Und obschon der Vater Jan Pikus mit seinen krallenbewehrten Füßen unermüdlich wie immer den Stamm der alten Kiefer entlanglief und die kleinen Käfer aus der Rinde herausklopfte, obschon die Mutter wie stets allmorgendlich das Nest reinigte und die Brüder im übermütigen Spiel wie früher von Zweig zu Zweig sprangen, so schien dem jungen Pit Pikus doch alles völlig verändert und fremd. Er hatte sich mit der Möwe Leila im Sturmwind über dem grünen Meer gewiegt, über den weißen Wellenkämmen, unter den jagenden, blaugrauen Wolken, er hatte tags sich im heißen, silbernen Sand gebadet und nachts vom flüsternden Schilf in den Schlaf singen lassen. Leila und das Möwenvolk waren seine Freunde gewesen. Und Tschitschischka, die alte Zauberin, hatte ihm an Stelle der drei schwarzen Schwungfedern am Rande seiner Flügel mit Hilfe eines Gemisches aus Seeadlerblut, Tintenfischschleim und Algensaft drei mächtige, weiße Möwenschwungfedern eingesetzt; deshalb konnte Pit Pikus wie eine Möwe senkrecht in die Lüfte steigen und im Sturzflug zur Erde niedersausen.

Als nun der Vater Jan die weißen Schwungfedern seines Sohnes sah, da fragte er streng: „Was für ein Geschöpf bist du geworden, Pit? Ein richtiger gestreifter Teufel! Wo hast du deine schönen, schwarzen Federn gelassen, so wie deine Mutter dich in Ehren einst ausbrütete?“

Pit Pikus schwieg. Er konnte doch nicht die ganze Geschichte von seiner Liebe zur Möwe Leila und von der Zauberin Tschitschischka erzählen; wer hätte das verstanden? Seine Brüder aber verspotteten ihn: „Man hat ihm seine schönen schwarzen Spechtfedern ausgerissen und dafür alte Hühnerfedern eingesteckt!“

Das war zu viel für Pit Pikus.

„Hühnerfedern?“, rief er zornig. „Ihr sollt sehen, wie man mit Hühnerfedern fliegen kann!“ Er sprang auf den obersten Ast der Kiefer, spreizte seine Flügel und stieg senkrecht zum hohen Himmel empor, so hoch, dass der grüne Wald unter ihm dalag wie eine kleine grüne Walnuss. Dann wiegte er sich in mächtigen Kreisen in der blauen Luft, schoss plötzlich wie ein Pfeil nach unten und fing den sausenden Sturzflug hart über der Kiefernkrone auf. Er glaubte, dies der Ehre von Leila, deren Schwungfedern er trug, schuldig zu sein.

„Hühnerfedern?“, scherzte er triumphierend. „Direkt Konfekt, was?“

Der alte Jan Pikus und die anderen Spechte hatten mit Bewunderung, Neid und Furcht dem wunderbaren Flug des jungen Pit Pikus zugeschaut. Jetzt aber, als er wieder unter ihnen saß, erklärte der Vater Jan finster: „Das ist Zauberei! Das ist Überheblichkeit! Du willst mehr sein als dein Vater!“ Die Mutter Paula aber jammerte: „Er ist wie ein Adler! Er wird uns eines Tages wieder davonfliegen oder seine Nase an der Sonne verbrennen!“ Die andern Spechte schrien wild durcheinander: „Er hat in der Fremde sich mit einer Hexe abgegeben! Er will mehr sein als wir! Er will uns verhöhnen und beleidigen!“ Und Pits Vetter, der Lahmflügel Effett, sagte, man müsse ihn festhalten und ihm die Sehnen der Flügel durchbeißen; dann werde ihm das Hochfliegen und die Überheblichkeit vergehen!

So geschah es.

Mitten im Elend eines Internierungslagers im Vichy-Frankreich kreuzen sich die Wege von Widerstandskämpfern, Flüchtlingen und Verbannten. In „Im KZ des Pétain-Frankreichs“ schildert Friedrich Wolf die harten Lebensbedingungen hinter Stacheldraht – aber auch die kleinen, unscheinbaren Momente der Menschlichkeit, die selbst unter unmenschlichen Verhältnissen nicht erlöschen.

Einer dieser Momente ist die Geschichte des jungen Jan, eines polnischen Flüchtlings, der von den Kameraden der Internationalen Brigaden aufgenommen wird. Zwischen Hunger, Kälte und Entbehrung entspinnt sich ein stiller Kampf um seine Zukunft: Während einige versuchen, ihm Bildung und Gemeinschaft zu vermitteln, sehen andere in ihm eine Gelegenheit zur Ausnutzung.

Die folgende Szene gewährt einen Einblick in die Hoffnung, den Zusammenhalt – aber auch die Härte des Lagerlebens, in dem Freundschaft ebenso überlebenswichtig ist wie das tägliche Brot.

Geigenmäxle war der einzige, der Kerzenstummel besaß und hinter einer aufgespannten Decke mit einem fünfzehnjährigen polnischen Jungen – nennen wir ihn Jan – Schach spielte, weil er den Jungen leicht besiegen konnte. Jan war gleich in den ersten Tagen des Krieges vor den Deutschen geflohen und über Konstanza auf einem französischen Schiff nach Marseille gelangt. Dort hatte die Sureté ihn aufgegriffen und wie alles, was aus dem Osten kam, als „suspect“ in unser Lager geschickt. Der fünfzehnjährige Junge hatte nichts am Leibe als eine dünne Kniehose, eine alte zerrissene Sommerjacke und ein Paar Leinenschuhe. Die Kameraden der Dombrowski-Brigade nahmen sich sofort des Jungen an, gaben ihm ein Kochgeschirr, einen Holzlöffel, Fußlappen und ein Paar „Sabots“, riesige bretonische Holzschuhe. Wir alle sammelten für Jan Brot und Zucker, da der Fünfzehnjährige essen konnte wie ein Stier. Mitek von den Dombrowski-Leuten, ein früherer Ingenieur, der aber jetzt mit seinem riesigen schwarzen Bart wie ein Urmensch aus der Steinzeit aussah, Mitek hatte sich Jan in der Mittagspause vorgenommen und gab ihm Unterricht in Lesen und Schreiben. Jan behagte das nicht sehr. Er spielte lieber mit Kiki, unserm Barackenhund, oder ließ sich die verschiedenen spanischen, polnischen, italienischen Lieder der Interbrigadisten vorsingen. Geigenmäxle suchte auf seine Weise den Jungen mit Zigaretten, Apfelsinen und mit Geld einzufangen und auszunutzen. Es begann ein regulärer Kampf um den Jungen. Aber Mitek und die Polen ließen nicht nach. Jan blieb in der polnischen Koje. Oft sah ich, wie Mitek mit seinem schwarzen Märchenbart in der Mittagspause dem Jungen ernst und ruhig etwas erklärte, während Bolek ihm aus altem Papier und Schnur ein Schreibheft gemacht hatte. Was aber Jan besonders fesselte, das waren die Abzeichen der Interbrigadisten an ihren alten, verblichenen Waffenröcken und die Erzählungen über die Kämpfe der 11. Brigade am Ebro und des Tschapajew-Bataillons an der Gebirgsfront von Córdoba.

Auch in diesem Newsletter zeigt sich Friedrich als ein großer Freund der Tiere, die er in seinen Geschichten gern wichtige Rollen spielen lässt. Aber schon zu Lebzeiten des Autors waren nicht alle Leute damit einverstanden. Und so fügte Friedrich Wolf seinem erstmals 1951 erschienenen Buch „Bummi- Tiergeschichten für große und kleine Kinder“ ein aufschlussreiches Nachwort an. Hier das erste Drittel dieses Textes:

„Antwort auf eine beliebte Frage

Oft fragt man mich: Weshalb schreibst du – ein Mann, der wohl Wichtigeres zu tun hätte – solche Tiergeschichten? Nun, einmal schreibe ich seit 40 Jahren stets das, was mich ringsum auf dieser Erde befällt und bewegt, und das sind auch die Erlebnisse mit meinem kleinen Schnauzer „Bummi“ und anderen Geschöpfen aus dem Nachbarreich der Tiere. Sodann glaube ich, daß diese Erlebnisse gar nicht so unwichtig sind, vielmehr recht belustigend und lehrreich, und zwar nicht bloß für mich, sondern auch für andere.

Übrigens befinde ich mich mit dieser Übung in nicht eben schlechter Gesellschaft. Hat doch schon vor 2500 Jahren der griechische Fabulierer Aesop durch den Mund der Tiere seinen Zeitgenossen manche ernste Wahrheit auf lustige Art beigebracht. Und haben nicht über die Jahrhunderte hinweg die Dichter aller Völker von Lafontaine, Gellert, Lessing, Goethe, Krylow, Heinrich Heine bis zu Turgenjew und Tschechow zwischen Tierfabel und Tiergeschichte den Faden weitergesponnen?“

Und damit hatte Friedrich Wolf nicht nur zweifellos Recht, sondern er lädt zugleich zur Lektüre solche Tierfabeln und Tiergeschichten aus dem reichen Angebot der Weltliteratur (dieses stolze Wort ist nebenbei bemerkt eine schöne Erfindung von Goethe, der auch gut tierfabulieren konnte) auszuwählen und sich damit ein spezielles Lesevergnügen zu bereiten.

Lesevergnügen verschaffen, das können auch die E-Books aus dem Hause EDITION digital, die allwöchentlich jeweils im Fünferpack per Newsletter literaturinteressierten Damen und Herren präsentiert werden – so auch in der ersten Woche des zweiten Monats des eben noch so neuen Jahres, das inzwischen schon fast wieder ein altes ist – zumindest ein nicht mehr ganz so niegelnagelneues.

Bleiben Sie also weiter vor allem schön gesund und munter und der Welt der Bücher gewogen. Apropos gewogen. Bücher sind schwer – zumindest die gedruckten -, weil Papier nun mal schwer ist. Dagegen lassen sich E-Books leichter transportieren. Und so haben sich die Sonderangebote für die erste Februarwoche schon in der Warteschlange der „Bücherrausschmeißanlage“ von EDITION digital versammelt und warten ungeduldig darauf, dass es losgehen möge. Aber keine Angst, es geht bald los. Die zu verschickenden E-Books stammen erneut wieder alle aus der Feder von Friedrich Wolf, einem sehr vielseitigen Schriftsteller, der zumindest im übertragenen Sinne in vielen Sätteln geritten ist. Ob er auch wirklich ein Reiter war, das überprüfen wir bis zur nächsten Woche …

1931 gestaltete Friedrich Wolf nach Idee und Entwurf von Hans Richter die Filmerzählung „Metall (Hennigsdorf)“. Leserinnen und Leser können in diesem Werk den Pulsschlag der „Schmiede Deutschlands“ erleben. Inmitten glühender Hochöfen, dampfender Maschinen und einer ruhelosen Belegschaft erzählt Friedrich Wolf die Geschichte des Widerstands der Stahlarbeiter, die sich mutig gegen Ausbeutung und Rationalisierung stellen. Diese Filmerzählung ist mehr als eine Reise in die Industrielandschaft von Hennigsdorf der 1920er Jahre  sie ist ein mitreißendes Zeugnis der Arbeitskämpfe und der Kraft des Zusammenhalts. „Metall“ verbindet die historischen Details des Industriezeitalters mit einer spannenden Erzählung über Mut, Solidarität und die Frage: Für wen wird wirklich geschmiedet?

EDITION digital: Newsletter 31.01.2025 - Die Götter und die Macht, Beinsammler und Bauchsammler sowie neugierige