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Die drei Leben von Josef, dem Zimmermann
Zwei Bücher von Rainer Lindow bei EDITION digital erschienen
GODERN bei Schwerin – Die beiden Bücher von Rainer Lindow, die jetzt bei der EDITION digital in Godern bei Schwerin als E-Books erschienen sind, haben eine zeitgeschichtliche Gemeinsamkeit: Sie erschienen zu DDR-Zeiten jeweils erst fast ein Jahrzehnt nach ihrer Fertigstellung. So kam der Roman „Unterm Hut in der Sonne oder Das neue Buch Nickel“ erst 1980 heraus, nachdem Lindow im Zuge der Biermann-Affäre mit anderen Autoren und Lektoren den Aufbau-Verlag verlassen musste, wo das Buch zunächst erscheinen sollte. Auch die von mehreren DDR-Verlagen aus politischen Gründen abgelehnte „Trauergesellschaft“ gelangte erst mit heftiger Verspätung zu den Lesern – unglücklicherweise im Jahre 1990, wo das Buch in den Wirren von Wende und Deutscher Einheit mehr oder weniger unterging. Sowohl „Die Trauergesellschaft“ als auch „Unterm Hut in der Sonne“ sind ab sofort unter www.ddrautoren.de, bei Weltbild, Apple und Amazon als E-Book zu erwerben.
Im „Buch Nickel“ geht es zwar um Nickel, aber nicht um das Übergangsmetall, das im Periodensystem der Elemente unter der Ordnungszahl 28 verzeichnet ist, sondern um einen Menschen dieses Namens. Nickel war geschlagen aus dem letzten großen Krieg heimgekehrt, weil er nicht mehr kämpfen wollte, und muss sich anschließend durchs Leben schlagen – das Leben mit allerlei Kämpfen und Hochzeiten und Kindergeschrei, mit Lieben und mit Enthaltsamkeit, mit Fressen und mit Hungern und vielem Lebendigen mehr. Und da ist da noch der Tod, der Tod von Florian. Warum? Lebensfragen stellt Rainer Lindow auch in „Die Trauergesellschaft“, diesmal aus deutsch-polnischer Perspektive: Gezwungen von seiner polnischen Freundin kommt Josef, der Zimmermann, der drei Leben hat, der wahren Geschichte seines ertrunkenen Vaters und somit auch sich selbst auf die Spur. Erzählt wird von der Zeit der Finsternis, von der Zeit der Zweifel und von der Zeit der Heiterkeit. Zugleich liefert die Parabel künstlerische Erklärungen dafür, weshalb das Volk 1989 auf die Straße ging und seine Regierung in einer friedlichen Revolution absetzte.
Der 1942 in Berlin geborene Autor erlernte mehrere Berufe, darunter den des Schriftsetzers, studierte Mitte der 60er Jahre an der Berliner Privatschule von Waluscha Friedrich Malerei und legte 1972 an der Potsdamer Hochschule für Film- und Fernsehen Potsdam-Babelsberg sein Regiediplom ab und war anschließend als Regieassistent und Regisseur beim Fernsehen tätig. Nach seiner Kündigung wegen „unüberbrückbarer Widersprüche“ wirkt er seit 1975 als freiberuflicher Schriftsteller, Regisseur und Maler. 1993 bildete er sich außerdem zum Fernsehjournalisten weiter. 2012 gab Lindow den letzten, unvollendeten Roman seiner zwei Jahre zuvor an Krebs gestorbenen zweiten Frau Maria Seidemann heraus - „Die Krähenjägerin“.
Die vor knapp 20 Jahren von Gisela und Sören Pekrul gegründete EDITION digital hat sich seit 2011 verstärkt dem E-Book verschrieben. Wie Verlagschefin Gisela Pekrul erläuterte, bestehe der Vorteil der E-Books vor allem darin, dass man immer ausreichend Lektüre bei sich habe, die Schrift vergrößern und sich mit manchen Geräten die Bücher sogar vorlesen lassen könne. Außerdem seien digitale Bücher oft preiswerter als gedruckte. Als sein erstes digitales Erzeugnis hatte der Verlag 1994 die CD-ROM „Mecklenburg-Vorpommern digital“ herausgebracht. Als erstes tatsächliches E-Book legte EDITION digital zur Leipziger Buchmesse 2011 „Schloss Karnitten“ von Manfred Kubowsky vor. Insgesamt umfasst das E-Book-Programm 440 Titel (Stand Mai 2014) von 72 DDR-Autoren, wie Wolfgang Held, C. U. Wiesner, Wolfgang Schreyer und Erik Neutsch sowie den Sience-Fiction-Autoren Carlos Rasch und Karsten Kruschel. Nachzulesen ist das Gesamtprogramm unter www.ddrautoren.de. Jährlich erscheinen rund 200 E-Books neu, so in der nächsten Woche Kinderbücher der in Wolgast geborenen und auf der Insel Usedom aufgewachsenen Berliner Schriftstellerin Helma Heymann wie „Halbhorn, die Mühle vom Ginsterberg und das Faschingsschneiderlein“.
Titelbilder können Sie hier herunterladen. Weitere Informationen erhalten Sie unter diesem Link.