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Begegnung ohne Beweis

In seinem Buch versammelt Jürgen Borchert Historische Miniaturen

Die Leute, von denen der Feuilletonist Jürgen Borchert in seinem lesenswerten Buch berichtet, waren schon lange tot, als sich der Schriftsteller um sie kümmert – mit „Historischen Miniaturen“. Insgesamt zehn solcher literarischen Kleinkunstwerke sind in dem Buch versammelt, in denen der Autor immer wieder mit unbekannten Fakten und Zusammenhängen überrascht – Ergebnisse großer Neugier und ausdauernder Recherche. Geradezu unglaublich, was er alles herausgefunden hat und auf vergnüglich-hintergründige Weise zu präsentieren versteht. Immer ist der Leser hinterher schlauer als vorher – ohne belehrt worden zu sein.

Ein schönes Beispiel dafür ist die 23-teilige Miniatur unter der Überschrift „Bach überquert die Elbe bei Werben. 1705“, in welcher der Autor gleich zu Beginn zugibt, die Absicht zu haben, seine Leser an der Nase herumzuführen. Es geht ihm um eine Begegnung, für die es allerdings keine Beweise gibt. Sie könnte aber durchaus stattgefunden haben. Es geht um eine Begegnung zwischen Johann Sebastian Bach und dem Aufklärer Gottfried Arnold, die sich im Oktober 1705 in Werben an der Elbe getroffen haben sollen. Eine bedeutende Begegnung. Aber wer war Gottfried Arnold? Da hilft natürlich auch Jürgen Borchert weiter. Wie immer nützlich und vergnüglich zugleich. Und auch wenn es am Ende doch ganz anders war als eingangs spekuliert, diesen und die anderen Texte zu lesen, hat viel Spaß gemacht. Und ein positives Ende gibt es trotzdem – zumindest in Werben.

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