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Auf wahren Begebenheiten Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre beruht der Roman Der Glatteisagent. Hintergrund der deutsch-deutschen Spionagegeschichte sind für das DDR-Ministerium für Staatssicherheit wichtige Informationen über die Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen am Forschungsreaktor Karlsruhe. Die DDR fürchtete, dass die Bundesrepublik eine Atombombe bauen könnte. Und mitten drin war damals ein Mann namens Reiner Paul Fülle, der seinen Jägern vom Bundeskriminalamt allerdings im Sichtschutz einer Straßenbahn bei Glatteis entwischt. Später gelangt er auf eine höchst merkwürdige und unbequeme Weise in die DDR, in der er aber nicht für immer bleibt. Und der Leser versteht, warum der Teufel ein Eichhörnchen ist.
Bitte, Herr Fülle, so Minister Mielke, nehmen Sie doch bitte neben mir Platz. Nach dieser Einladung war Reiner Fülle sehr stolz auf diese besondere Wertschätzung, den Ehrenplatz neben dem Chef der DDR-Staatssicherheit zugewiesen bekommen zu haben. Und damit nicht genug. Noch vor Beginn des Essens, das der Minister für erfolgreiche, aber von einem Überläufer enttarnte Kundschafter gab, wurden Orden verteilt. Und den höchsten von allen bekam wiederum Fülle. Im Auftrag des Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker übergab ihm Staatssicherheitsminister Mielke den Vaterländischen Verdienstorden in Gold, die höchste Auszeichnung, die es neben dem Karl-Marx-Orden in der DDR gab. Diese Szene spielt sich kurz vor dem Ende des zweiten Drittels des neuen Buches von Ulrich Hinse ab, der bisher vor allem durch seine Schweriner und Pinnower Krimis mit dem scheinbar vornamenlosen Ermittler Erster Kriminalhauptkommissar Raschke sowie durch seinen historischen Bestseller Das Gold der Templer bekannt wurde. Vorbild für die Hauptfigur ist ein tatsächlich existierender Kundschafter des Friedens, den Hinse in seinem spannenden Roman beim richtigen Namen nennt: Reiner Paul Fülle, seit 1964 für das MfS tätig. Bis zu seiner Enttarnung und Verhaftung am 19. Januar 1979 lieferte Klaus, so sein Deckname, Informationen über seinen brisanten Arbeitsplatz den Forschungsreaktor Karlsruhe, wo eine Anlage zur Wiederaufarbeitung von Uran und Plutonium gebaut wurde. Würde die Bundesrepublik Atombomben bauen, fragte sich der andere deutsche Staat.