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Zur Geschichte des letzten Obotritenfürsten Niklot, seiner Söhne und der alten Slawenburg Dobin von Heinz Falkenberg
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Preis E-Book:
7.99 €
Buch:
10.80 €
Veröffentl.:
15.12.2017
ISBN:
978-3-95655-856-6 (Buch), 978-3-95655-857-3 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 80 Seiten
Kategorien:
Geschichte / Mittelalter
Europäische Geschichte: Mittelalter, Sozial- und Kulturgeschichte, Mecklenburg-Vorpommern, 12. Jahrhundert (1100 bis 1199 n. Chr.)
Obotriten, Sachsen, Dänen, Slawen, Kreuzzug, Christianisierung, Niklot, Heinrich der Löwe, Pribislav, Werle, Dobin, Mecklenburg, Krieg, 12. Jahrhundert
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Trotz dieser Zustände wurde Prislav, ein weiterer Sohn Niklots, auf Initiative des Herzogs mit einer Schwester des dänischen Königs Waldemar verheiratet, offenbar um durch Differenzen zwischen den dänischen Herrschern wiederum Unfrieden zu stiften. Unter dem Einfluss der christlichen Ehefrau des Prislav und des Bischofs Berno ließ sich Prislav schon bald taufen. Das gefiel wiederum dem Vater nicht. Niklot überwarf sich mit seinem Sohn und verbannte ihn aus seinem Machtbereich. Aber der Schwiegervater Waldemar überließ Prislav eine große dänische Insel als Lehen, damit die Eheleute standesgemäß leben konnten. Das erzürnte Niklot noch mehr. Und er ließ die Raubfahrten der Obotriten gegen die Dänen noch weiter ausdehnen. Damit aber setzte sich Niklot über die Anordnungen des Sachsenherzogs hinweg, denn der Herzog hatte für die Zeit seiner neuerlichen Italienfahrt die Ausführung von Piratenüberfällen verboten.

Fürst Niklot hatte schon weitere Zugeständnisse an die Macht des Herzogs machen müssen. In der Dotationsurkunde für das Bistum Ratzeburg waren dem neuen Bistum auch Dörfer und Zinszahlungen zugesprochen worden, die ursprünglich zum Einflussbereich Niklots gehörten. In dieser Urkunde bezeichnete sich Bischof Berno bereits als Bischof von Schwerin. Niklot wird das Versprechen gegeben haben müssen, Berno in Schwerin zu dulden. Doch gegenüber den Dänen setzte er die Piraterie trotz eines gegenteiligen Versprechens fort.

Herzog Heinrich nahm nach der Rückkehr von seiner Wallfahrt in den Süden den erneuten Vertragsbruch der Obotriten zum Anlass, um das Slawenland ganz in seinen Besitz zu bringen. Er berief vorerst seine Lehenspflichtigen zu einem Landtag nach Barförde ein. Dort sollte sich Niklot für die Überfälle auf dänisches Gebiet und den Eidbruch verantworten. Sich seiner Schuld bewusst, wagte es Niklot aber nicht zu erscheinen. Der Herzog erklärte ihn daraufhin für geächtet.

Diese Situation kam dem Sachsenherzog Heinrich gerade recht und er befahl seinem Kriegsvolk, es solle sich um die Erntezeit (im Jahr 1160) zur Heerfahrt gegen die Wenden bereithalten. So konnte sich Niklot über den erneuten Ernst der Lage keinen Täuschungen mehr hingeben.

Herzog Heinrich hatte sicherlich aus dem mehr oder weniger gescheiterten Zug von 1147 gelernt und seine Pläne, seine Heerführer und Krieger entsprechend darauf eingestellt. Der Vorwand der Heidenbekehrung war auch jetzt ein Bestandteil der Angriffs- und Besatzungsstrategie. Und auch diesmal griffen verbündete Dänen in die Kämpfe gegen die Slawen ein, indem sie an der Ostseeküste landeten und verschiedene Gebiete eroberten.

Zwar versuchte Fürst Niklot wieder einem Angriff durch die Sachsen zuvorzukommen und wollte Lübeck erobern, aber es misslang ihm diesmal.

Beim Angriff auf das Obotritenland muss die Überlegenheit des sächsischen Heeres über die Streitkräfte der Obotriten sehr groß gewesen sein. So drang Herzog Heinrich, begleitet vom Lausitzer Markgrafen Dietrich und dänischen Kräften, mit starker Kriegsmacht in das Obotritenland ein und verwüstete es mit Feuer und Schwert. Fürst Niklot, der die Aussichtslosigkeit des Kampfes sah, entschloss sich, alle seine westlichen Burgen aufzugeben. Um sie dem Feind nicht funktionsfähig in die Hände zu geben, ließ er sowohl die Burgen in Ilow, Mecklenburg und Schwerin als auch diesmal die Burg Dobin abbrennen. So sind alle oberirdischen Gebäude, Tore und Palisaden vernichtet worden. Fürst Niklot zog sich mit den beiden Söhnen und seinen Kriegern zur Burg Werle (bei Schwaan) zurück.

Zur Geschichte des letzten Obotritenfürsten Niklot, seiner Söhne und der alten Slawenburg Dobin von Heinz Falkenberg: TextAuszug